Pause

Ein Erfahrungsbericht meiner Selbstfürsorge: Kunst

„Kunst ist ja etwas ganz Elementares.“

Mit dieser Aussage veränderte eine Freundin meine Sicht auf Kunst nachhaltig. Kreatives Schaffen ist tief im Menschsein verwurzelt und tut uns gut. Ich würde sogar sagen, dass es maßgeblich dazu beiträgt, uns gesund zu halten. In unserem geschäftigen Alltag kommt es aber oft zu kurz. Wir konzentrieren uns eher auf das Ergebnis einer Tätigkeit, sodass wir uns nur selten spontan am spielerischen Prozess laben. Dabei bräuchten wir genau das, wenn wir nicht mehr wissen, wo wir anfangen sollen. Wenn uns die zahlreichen Aufgaben über den Kopf wachsen oder der Lärmpegel um uns herum Dimensionen annimmt, die unseren Kopf zerspringen lassen wollen.

Zeichnen

Mein Mann nutzt diese Übung oft, um zu einer Pause zu kommen. Dabei bezieht er die Kinder mit ein. Jeder bekommt ein eigenes Zeichenblatt und einen gespitzten Bleistift. Meistens legt er dem Dreijährigen außerdem eine Zeichenschule zur Inspiration hin. Ich bin immer wieder erstaunt, wie ruhig die Atmosphäre dabei wird.

Musik

Musik hören. Musik machen. Singen. Instrumente spielen.

Ich finde Instrumentalmusik und manchmal auch alte Hymnen und Glaubenslieder beruhigend. Mach dir doch eine Playlist zum Runterkommen. In vielen Situationen beruhigen sich dadurch auch die Kinder. Manchmal hat es bei ihnen allerdings die gegenteilige Wirkung. Dann empfehle ich schnell zu reagieren. Die Musik sofort abschalten und mit einer geräuschlosen Strategie zur Ruhe kommen. Ist es einmal passiert, dass ich überreizt bin und die Kinder ganz wild werden, ist ein kurzes Signal an die Beiden angesagt, dass ich gerade ziemlich erschöpft bin und eine Pause brauche. Manchmal schlage ich ihnen auch ruhige Tätigkeiten vor, denen sie während meiner Pause nachgehen können.

Aber zurück zur Musik: Ich schnappe mir manchmal meine Gitarre und die Liedermappe von meinem Mann und beginne Lobpreis zu machen. Wenn die Kinder das gar nicht aushalten, gebe ich ihnen ihre Kinderliederbücher und nehme auch von ihnen Liederwünsche entgegen.

Wenn es mal ganz schnell gehen muss, lasse ich einfach die Gitarre weg und singe drauf los. Es geht hier nicht um Perfektion. Man braucht auch nicht jeden Ton treffen. Musik tut unserer Seele wohl. Lobpreis richtet uns auf Gott aus und nährt den Geist.

Eine andere Möglichkeit wäre einfach nur Musik mit Instrumenten zu machen.

Etwas Ästhetisches betrachten

An einem Tag, als ich mich mithilfe dieser Übung beruhigen wollte, habe ich ein Buch über das Zeichnen von Naturstudien durchgeblättert und dabei überlegt, welche Zeichnung ich auch einmal ausprobieren möchte. Außerdem habe ich darüber nachgedacht, mir einen Bildband über die Landschaft Österreichs zuzulegen. Wer Gemälde in seiner Wohnung hängen hat, kann sich einige Minuten diesen widmen und sie eingehend betrachten. Manchmal entdeckt man schöne Details, die einem bisher noch gar nicht aufgefallen sind. Wer in einer Dachgeschosswohnung lebt, kann sich etwas Zeit einräumen, um die Aussicht zu genießen. Vielleicht geht ja gerade die Sonne unter.

Und wer den zeitlichen Spielraum hat, spaziert los zum nächsten Aussichtspunkt.

Gedichte oder Psalmen lesen

Ich greife normalerweise zu den Psalmen, weil ich mich mit Lyrik nicht ausreichend befasst habe, um hier etwas Passendes zur Hand zu haben. Psalmen finde ich schneller. Und sie erbauen mich immer wieder aufs Neue.

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