Pause

Ein Erfahrungsbericht meiner Selbstfürsorge: Körper

Er ist ein ständiger Begleiter und bleibt trotzdem schnell auf der Strecke, wenn man sich viel um andere kümmert. Unser Körper. Über Essen und Trinken habe ich dir ja bereits erzählt, heute geht es um andere Bedürfnisse, die unser Körper hat.

Um mich langfristig wohl zu fühlen und nicht in Gefahr zu laufen irgendwann von den eigenen körperlichen Bedürfnissen überrollt zu werden, musste ich lernen, meinen Körper zu bewohnen. Mir hat dieser Ausdruck sehr geholfen zu begreifen, worum es eigentlich geht. Unser Körper ist nicht bloß die Hülle, die uns zu einem sichtbaren Menschen macht. Er trägt maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei. Und er schlägt Alarm, wenn wir krank sind, es wieder einmal zu viel war oder wir ihn zu lange übersehen haben.

Körperpflege

Sich zwischendurch um sich selbst kümmern, kann so vieles gut machen. Auch diese Weisheit habe ich Marla Cilley, der FlyLady, zu verdanken. Dabei tut jedem etwas anderes gut. Manche tragen ihr Parfüm auf. Wenn der Partner gerade zu Hause ist, kann man ihn vielleicht für eine kurze Massage gewinnen. Handcreme, Lippenpflegestift oder die Frisur in aller Ruhe erneuern. Was ist es bei dir?

Schlafen

Das ist nicht immer möglich, aber öfter nötig, als ich wahrhaben wollte. Bevor ich begonnen habe, bewusst Pausen einzulegen und Überforderung nicht mehr als Normalzustand zu erleben, bin ich oft, wenn ich mich einmal unter tags hingelegt habe, innerhalb von wenigen Minuten wie in ein Koma gefallen. Meine Gliedmaßen waren so schwer, dass ich sie nur mit Mühe hätte heben können und schließlich wurde ich vom Schlaf übermannt, obwohl mein Kopf von unzähligen Eindrücken, die er verarbeiten wollte, zu platzen drohte. In solchen Situationen konnte es mir passieren, dass ich erst zwei bis drei Stunden später wieder aufwachte.

Um solche Szenarien gar nicht erst notwendig werden zu lassen, empfehle ich eher, sich immer wieder für fünf bis zwanzig Minuten hinzulegen. Es gibt Tage, da ist das Schlafenlegen des Einjährigen zu Mittag auch mein Mittagsschlaf, weil ich darauf achte, gemütlich zu liegen und selbst kurz eindöse. An anderen Tagen spielen die Kinder gerade vertieft im Wohnzimmer und ich kann mich daneben mit geschlossenen Augen auf die Couch legen. Nicola Schmidt hat einmal empfohlen solche Momente für „zwei Minuten artgerechtes Liegen“ zu nutzen. Auch wenn es nur Momente sind, tut es gut, es getan zu haben. Wir dürfen, speziell als Eltern, die Vorstellung davon loslassen, dass jede Pause die volle Erholung bringt. Dafür darf es Tage geben, an denen wir uns von einer zur nächsten Pause manövrieren. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen.

Vollbad nehmen

Meine Schwester erzählte mir letztens, wie sie nach einem anstrengendem Termin dringend eine Pause brauchte und dazu einfach ein Vollbad nahm. Und die Kinder? Die sind beide zufrieden neben der Badewanne gestanden. Als Eltern geben wir zwar manchmal Teile unserer Privatsphäre auf, dafür lerne ich immer mehr, dass wir es auch schon Kleinkindern zumuten können, sich mit einer Situation zu arrangieren. Wenn wir nicht mehr können und eine Pause brauchen, können wir diesen Zustand nur durch Regenerationszeiten lösen. Die Kinder schaffen es oft erstaunlich gut, uns diese Zeiten auch zuzugestehen. Wer keine Badewanne hat, kann extra heiß duschen. Manchmal träufle ich ein paar Tropfen ätherisches Öl in die Duschwanne. Oder ich zünde eine Duftlampe im Badezimmer an, wenn ich ein bisschen Wellness brauche.

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