Ernährung

Was uns gesund hält. Aber wieso Brühe?

Im letzten Artikel über Brühe, habe ich bereits geschrieben, dass Knochenbrühe die Verdauung vereinfacht und Nährstoffe leichter aufgenommen werden. Außerdem ging es um den Mehrwert speziell von Hühnerbrühe bei Infektionskrankheiten. Auch auf den kulinarischen Wert von mit Brühe gekochten Gerichten bin ich bereits eingegangen. Heute werde ich vorrangig die gesundheitlichen Aspekte vertiefen.

Fleischknochenbrühe ist ein Lieferant für Natrium, Chlor, Jod, Magnesium und Kalium. Wenn die Brühe korrekt hergestellt wird, liefert sie außerdem Gelatine.1

Mit Gelatine die Verdauung unterstützen

Gelatinehaltige Brühe wiederum unterstützt sowohl die Verdauung von Eiweiß als auch jene von Stärke.2

Es ist also nicht zweitrangig, ob die Brühe im Herstellungsprozess geliert oder ob sie es nicht tut. Aus diesem Grund plädiere ich dafür, Knochen von hochwertigem Fleisch zu verwenden und diese viele Stunden lang bei geringer Hitze auszukochen.

Der Vitamingehalt von Speisen hängt nicht nur vom entsprechenden Gehalt der Zutaten, sondern auch von der Art der Zubereitung ab. So überdauert ein höherer Vitamingehalt im Gemüse, wenn es in einem sauren Milieu gekocht wird, als in einer basischen Flüssigkeit. Außerdem gibt es Nährstoffe, die durch das Köcheln von Knochen bei geringer Hitze für den Körper leichter zugänglich werden.3

Gesundheit erhalten mit Brühe

Fleischbrühen enthalten die Mineralstoffe von Knochen, Knorpel, Knochenmark und Gemüse in Form von Elektrolyten. Mithilfe von Essig lassen sich insbesondere Magnesium, Kalzium und Kalium aus den Zutaten in die Brühe lösen.

Dr. Francis Pottenger wies darauf hin, dass gelierte Brühen die Verdauung erleichtern, weil die Gelatine hydrophil ist. Sie zieht Verdauungsflüssigkeiten an und erleichtert es damit unserem Körper die mit der Brühe gegessenen Nahrungspartikel schnell und wirksam zu verdauen. Auf diese Weise macht Gelatine gekochte Nahrungsmittel leichter verdaulich.

Außerdem hilft Gelatine dem Körper dabei Proteine nach der Aufnahme zu verwerten.4

Mit Fleischbrühe zubereitete Nahrung eignet sich besonders für kranke und ältere Menschen, deren Verdauung nicht einwandfrei funktioniert, schreiben Sally Fallon und Mary Enig in ihrem Buch „Das Vermächtnis unserer Nahrung“.5

Dies deckt sich mit dem Ansatz der GAPS-Diät, die von Dr. Natasha Cambell-McBride entwickelt wurde und bei einer Vielzahl von Beschwerdebildern Anwendung findet.

Hühnersuppe enthält einen Stoff, der die Darmschleimhaut beruhigt und heilt.6

Dies macht sich die GAPS-Diät zunutze.

Fleischbrühe: Unser Hausmittel

Fleischbrühe hat sich als Hausmittel für den Verdauungstrakt bewährt. Sie enthält neben Vitaminen und Mineralstoffen auch Aminosäuren in biologisch verfügbarer Form. Fleisch verschiedener Tiere bringt eine gewisse Varianz an Nährstoffzusammensetzung und Geschmack. Deshalb empfiehlt es sich, Brühe aus Knochen und Fleisch unterschiedlicher Tiere zuzubereiten. Besonders eignen sich Teile vom Rind, Huhn, anderem Geflügel, Lamm, Schwein, Wild und Fisch.7

Seit Jahrtausenden sind Fleischbrühen die Grundlage der Ernährung am Land. Sie wirken proteinschonend und sind nahrhaft. Dadurch verringert sich der Fleischbedarf in der Ernährung. Das schont wiederum den Geldbeutel.8

Naturvölker nutzen Knochenbrühen, um starke Knochen, Bänder, Muskeln und Bindegewebe zu erzielen. Besonders in der Schwangerschaft und für Babys ist die Aminosäure Glycin relevant, die in Knochenbrühe enthalten ist, da sie aus Haut und Knorpeln stammt. Außerdem bietet Knochenbrühe unserem Körper Mineralien in aufnahmefähiger Form, darunter Zink, Selen, Phosphor, Silizium, Kupfer und Eisen.9

Fazit

Wir sehen also, dass laut den zitierten Experten, der regelmäßige Verzehr von Knochenbrühen eine mannigfaltig positive Auswirkung auf unsere Gesundheit haben kann.

In den nächsten Wochen werde ich meine Rezepte für Rinder- und Hühnerbrühe mit dir teilen.

Literaturverweise:
  1. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 53 ↩︎
  2. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 66 ↩︎
  3. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 40 ↩︎
  4. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 114 ↩︎
  5. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 63 ↩︎
  6. Hanna Kroeger; Ageless remedies from mother’s kitchen: Rediscovered and collected; 4. Ed.; Hanna Kroeger Publications; 1981 ↩︎
  7. Dr. Natasha Cambell-McBride; GAPS Gut and Psychology Syndrome; 4. deutsche Auflage 2019; Narayana Verlag; S. 230 ↩︎
  8. Sally Fallon mit Mary G. Enig; Das Vermächtnis unserer Nahrung; 1. Ausgabe 2016; Narayana Verlag; S. 499 ↩︎
  9. Ulrike von Loeper; Kochen für Babys. Kerngesund durch Ur-Ernährung; 1. Auflage 2020; S. 23 ↩︎

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