Lobpreislieder

I surrender all

Ich gebe dir mein Herz und alles, was ich bin

Um deinetwillen Herr, leg ich alles vor dich hin

Das, was ich mir erträum, was meine Rechte wären

Ich gebe alles auf für ein neues Leben, Herr

Mein ganzes Leben, geb ich dir

Ich sing dir dieses Lied. Ich warte vor dem Kreuz

und was die Welt sich wünscht, verliert all seinen Reiz.

Ich will dich kennen, Herr, und deine Herrlichkeit,

die Freude, die du teilst, sogar in deinem Leid

Als ich dieses Lied nach langer Zeit wieder sang, spürte ich etwas, das mir vorher nicht in den Sinn gekommen war. Es ging um die Frage: Wenn ich alles aufgebe, wenn ich Gott mein Herz in die Hände lege und aufhöre für meine Selbsterhaltung zu kämpfen, bin ich dann ausgeliefert? Werde ich übrig bleiben? Wird mir Vieles vorenthalten?

Oder ist mein Herz bei einem liebevollen Vater in guten Händen? Schützt er mich? Werde ich seine Versorgung erleben, die mir viel Mühe spart?

Aber zuerst sollten wir zurück an den Anfang der Geschichte gehen. Mein Gottesbild durfte sich in den letzten Jahren verändern und dafür bin ich sehr dankbar. Um den Gedankengang zu verstehen, ist es wichtig, den Ausgangspunkt zu kennen.

Zeugnis

Ich habe mich als vierjähriges Mädchen für Jesus entschieden. Ich wollte auch zu ihm gehören und habe ihm das im Gebet genauso gesagt. Ab diesem Zeitpunkt, war ich „Teil des Clubs“. Für mich selbst hat sich wenig verändert, da ich vor und nach diesem Gebet davon ausging, dass es Gott gibt, dass er uns geschaffen hat und in Jesus die Erlösung unserer Sünden ermöglicht.

Was für ein kleines Mädchen in evangelikalen Kreisen nach seiner Bekehrung anders wird, ist allerdings die Erwartung, die an es gestellt wird. Gläubige Menschen haben sich schließlich von den Ungläubigen zu unterscheiden. Sie müssen irgendwie „besser“ sein. Wie sie das anstellen sollen, wird nicht näher erklärt. Die einzige Erklärung, die es gibt, ist, dass es sich um eine unlösbare Aufgabe handelt, weil wir immer noch Sünder sind. Es ist von vornherein klar, dass wir versagen werden. Aber dafür gibt es ja das Erlösungswerk und wäre es anders, würden wir am Ende noch annehmen, Jesus gar nicht zu brauchen, heißt es immerzu.

Da haben wir also einen Haufen bemühter Gläubiger, die versuchen „anders“ zu sein. Sich in irgendeiner Weise von der Welt abzuheben. Die nächste Falle, die sich auftut, ist natürlich der Stolz. Wie könnte es anders sein? Denn wenn man die Aufgabe scheint bald erfüllen zu können, steigt Freude in einem auf. Vielleicht ist es zu viel Freude? Vielleicht läuft der betreffende Gläubige nun in Gefahr zu denken, er hätte die unlösbare Aufgabe von selbst gelöst.

Spätestens jetzt wird der Zirkelschluss offenbar. Es darf nicht so sein. Denn könnte ein Mensch durch seine Taten genügen, bräuchten wir das Erlösungswerk nicht mehr.

Das gläubige Mädchen steckt also in einem Dilemma. Es dreht sich in einem unaufhörlichem Kreis aus Anstrengung und Mühe, Erfolg, Angst, Selbstanklage, Depression und erneuter Anstrengung.

Und so wird aus dem Geschenk der Erlösung fast unmerklich ein Tauschgeschäft…

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