Kleinkind

Den Schlafrhythmus sanft beeinflussen

In einem meiner vorigen Artikel zum Thema Mittagsschlaf habe ich bereits erwähnt, wie unterschiedlich die Tagesgestaltung von Familien sein kann. Manche haben einen sehr regelmäßigen Rhythmus, während andere kaum eine Gleichmäßigkeit aufweisen. Oft kann es notwendig sein, die Schlafenszeiten der Kinder zu beeinflussen, sodass der Tagesablauf reibungslos passieren kann, während die kleinen Menschen ihr Schlafbedürfnis in angemessener Menge befriedigen können. Dabei können sich beide Seiten anpassen, wenn es nötig ist.

William Sears beschreibt Schlaf als eine „natürliche Folge der schlaffördernden Umgebung“. Er zeigt Familien unterschiedliche Wege auf, wie sie mit dem Mittagsschlaf umgehen können. Während die einen mit dem Kind eine Mittagsschlafroutine ähnlich jener am Abend durchführen, können Kleinkinder auch lernen unterwegs Gelegenheiten zu nutzen, um ein Schläfchen zu machen.

Für jene, die gerne flexibel sind, fasse ich kurz zusammen, wo meine Kinder unter tags überall schlafen. Das Kleinkind kann

  • im Bett,
  • in der Tragehilfe,
  • im Tragetuch,
  • im Kinderwagen,
  • im Leiterwagen &
  • im Autositz

schlafen.

Wie kann man nun den Schlafrhythmus des jüngsten Familienmitglieds sanft in eine Richtung beeinflussen, die gut in den Tagesablauf der Familie passt? Als mein Einjähriger in die Phase kam von zwei täglichen Schläfchen auf eines umzustellen, legte ich ihn beispielsweise weiterhin um etwa 9:30 nach unserer Vormittagsjause hin. Stellte ich im Zuge dessen fest, dass er noch nicht müde genug war, habe ich ihn erst wieder gegen 12:30 nach dem Mittagessen hingelegt. So konnte ich vermeiden während seinem Schläfchen kochen zu müssen und konnte die Zeit als Pause für mich und den Großen nutzen.

Unsere Schlafenszeiten & der Schlafrhythmus unserer Kinder

Bei der Frage nach der Beeinflussung der Schlafenszeiten unserer Kinder, rät Sears zuerst unsere eigenen Schlafenszeiten zu organisieren und damit die Möglichkeit zu schaffen, sich daran anzupassen. Ich habe irgendwann damit aufgehört meine Kinder zu einem Tagesschlaf bringen zu wollen, wenn sie noch nicht müde genug dazu waren. Stattdessen lege ich mich manchmal selbst für ein paar Minuten nach dem Essen hin und lade sie ein, es mir gleich zu tun.

Dazu ist es notwendig, sich der Gefahrenzonen im eigenen Haus sehr bewusst zu sein und ein offenes Ohr zu behalten. Ich gehe in diesen Momenten nochmal unser Haus im Gedanken durch. Was liegt gerade am Tisch? Auf der Arbeitsplatte? Wo befinden sich die scharfen Messer? Sind die Scheren weggeräumt? Ist das Gartentor gut verschlossen? Bei Geräuschen, die ich nicht zuordnen kann, stehe ich kurz auf und schaue nach. Manchmal passiert es dann tatsächlich, dass das Kleinkind zurückkommt und für ein Schläfchen bereit ist.

Literatur: William Sears; Schlafen & Wachen; 1991 by La Leche Liga Schweiz; S. 185

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