Pause

Ein Erfahrungsbericht meiner Selbstfürsorge: Gemütlichkeit

Im stressigen Alltag glaube ich oft, dass Gemütlichkeit etwas in weiter Ferne ist. Es erscheint mir unmöglich. Doch oft sind es die kleinen Dinge, die mir dabei helfen mich zu beruhigen und den Tag mit vorhandener Restenergie und Freude zu Ende zu bringen. Wie können wir es uns also gemütlicher machen?

Schöne, positive Gedanken aufkommen lassen

Nicht ganz einfach für mich. Marla Cilley, die FlyLady, hat mir hier viel gelernt. Da bei mir ein ständiger Stressfaktor der Haushalt war, hat es mir in ganz intensiven Zeiten geholfen, die sauberste Ecke im ganzen Haus anzuschauen und mich über sie zu freuen. Es ist auch wunderschön, die eigenen Kinder in ihrem Spiel zu beobachten und sich an ihnen zu freuen. Es gibt so Vieles, wofür wir dankbar sein können. In einem Moment, wo uns alles auf den Kopf zu fallen droht, hilft es, darüber nachzudenken, was es Schönes in unserem Leben gibt. Natürlich löst diese Übung keine Probleme und soll sie auch nicht herunterspielen. Schöne Gedanken können schlicht in einem sehr bedrückenden Moment helfen durchzuhalten. Denn in erster Linie muss der Laden weiter laufen, ohne dass wir selbst oder ein anderes Familienmitglied dabei verloren gehen und auf lange Sicht können wir Schwierigkeiten nach und nach beseitigen.

Tiefe Gespräche führen

Diese Übung stellt mich vor die Herausforderung meiner vor allem kognitiv und sozial veranlagten Hochsensibilität. Tiefe Gespräche führen bei mir häufig zur Überreizung und deshalb ist es tückisch, wenn ich versuche, dadurch aus eben so einem Zustand herauszukommen. Die erste Herausforderung ist dabei ein Gespräch zu führen, bei dem ich mich wahrgenommen fühle. Ich muss mir meiner eigenen Erschöpfung in diesem Moment sehr bewusst bleiben und darf sie nicht wegschieben, sonst lande ich allzu leicht in einer Situation, die mein Nervensystem zusätzlich beansprucht. Es geht dabei auch darum, bei der Wahl des Gesprächspartners in so einer Situation sensibel vorzugehen. Außerdem muss ich der Versuchung widerstehen aus Höflichkeit oder auch aus ehrlichem Interesse Fragen zu stellen, deren Antwort mich überreizen könnte. Ich rufe gerne meine Geschwister an oder frage meinen Mann, ob er mit mir einen Kaffee oder Schwarztee trinken möchte. Auch eine Freundin im Alter meiner Mutter steht in solchen Fällen oben auf meiner Liste.

Tiefe Bauchatmung

Um sich durch eine bewusst tiefe Bauchatmung entspannen zu können, muss man schon ein bisschen Übung darin haben, sich auf die eigene Befindlichkeit einzulassen sowie den eigenen Körper zu bewohnen. Leg dich dafür auf die Couch oder versuche im Stehen doppelt so lange auszuatmen, wie du einatmest. Diese Atmung signalisiert unserem Gehirn, dass wir sicher sind und dadurch beruhigen wir uns. Ich persönlich finde es schwierig, mich alleine durch die Atmung zu beruhigen. Deshalb wende ich diese Übung meistens in Kombination mit einer anderen Beruhigungsstrategie an.

Die brennende Kerze

Zünde in dem Raum, in dem du dich aufhältst, eine Kerze an. So eine kleine Flamme kann etwas enorm beruhigendes an sich haben. Mein Mann und ich lieben unsere Duftlampen. Meine Schwester und ihr Mann greifen zu ihren Räuchermännern. Es gibt unzählige Möglichkeiten sich das Leben durch eine Kleinigkeit gemütlicher zu machen. Eine flackernde Flamme oder ein guter Duft in der Luft, können hilfreich sein.

Ins Feuer schauen

Wer das Privileg eines Holzofens hat, kann das Beobachten des Feuers im Winter als kleine Pause nutzen. Wir haben vor unserem Holzofen im Winter ein Schaffell liegen, auf dem meistens irgendwer aus der Familie sitzt. Manchmal einer von uns Erwachsenen, der sich eine Pause gönnt und oftmals auch einer unserer Söhne, die gerne vor dem Ofen spielen, Bücher anschauen oder am Fell liegen und tagträumen.

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