Gemüseanbau

Karotten anbauen

Wenn du Karotten anbauen möchtest, kannst du damit schon ab März im Freiland starten. Zu diesem Zeitpunkt ist die erste Direktsaat im Beet möglich.

Möchtest du laufend im Jahr viele junge Karotten, die nach und nach fertig werden, ernten, dann kann ich dir die gestaffelte Aussaat ans Herz legen. Dafür säst du monatlich von März bis August einen Satz Karotten aus. Achte in den heißen Sommermonaten auf das Wetter und setze lieber einen Monat aus, wenn sich ein besonders heißer Sommer anbahnt.

Wenn du lieber große Lagerkarotten ernten möchtest, säst du möglichst früh, also Anfang März, und lässt die Pflanzen bis spät im Jahr wachsen.

Steckbrief:

  • Mittelzehrer
  • Mischkultur mit Zwiebeln (reduziert den Befall durch die Karottenfliege)
  • Aussaatzeitpunkt für die Direktsaat: März bis August
  • Keimdauer: 3 – 4 Wochen
  • Reihenabstand: 30 – 40 cm
  • Saattiefe: 1 – 2,5 cm

Es gibt einen Trick, um die lange Keimdauer drei bis vier Wochen ein wenig zu reduzieren. Dazu vermischst du das Saatgut mit feuchtem Sand und lagerst es in einer geschlossenen Dose für zwei bis vier Tage bei Zimmertemperatur. Die Karottensamen keimen in dieser Zeit. Diese Vorgehensweise eignet sich auch für älteres Saatgut. Achte aber darauf feuchten Sand und keinen nassen zu verwenden. Ich habe es mit dem Wasser dieses Jahr ein bisschen zu gut gemeint. In der Folge zeigte sich das Problem, dass der Sand, der bei der Aussaat eigentlich als Rieselhilfe dienen sollte, geklumpt hat und dadurch den gegenteiligen Effekt erzielte. Ich habe an manchen Stellen ganz viele engstehende Karotten und dazwischen große Freiräume in meinen ersten Karottenreihen dieses Jahr.

Lockere den Boden vor der Direktsaat möglichst tiefgehend und gleichmäßig auf. Achte darauf ihn nicht nur oberflächlich aufzubrechen. Denn die Karotten können Wulste an den Spitzen bekommen oder verschnörkelt wachsen, wenn der Boden in der Tiefe plötzlich härter ist als an der Oberfläche. Solche Karotten sehen zwar lustig aus, stellen aber später in der Küche einen Mehraufwand dar. Die Erde im Beet kannst du mithilfe von Kleedünger oder Kompost auf deine Pflanzen vorbereiten.

Nun ziehst du eine Rille, säest die Samen ein und schließt die Rille mit lockeren Handbewegungen wieder. Drücke nach dem Schließen der Saatrille die Erde nicht an, wenn du es mit einem lehmigen Boden zu tun hast. Es würde den Boden verschließen und dazu führen, dass beim Gießen das Wasser an der Saat vorbeiläuft. Danach dürfen deine zukünftigen Karotten angegossen werden. Markiere die Aussaatreihen mit Holzstückchen, damit du die Karotten später zwischen dem Beikraut wieder findest. Es passiert nämlich oft, dass das Beikraut früher keimt als die Karotten.

Drei bis vier Wochen nach der Aussaat, wenn die Jungpflanzen gerade keimen, ist es an der Zeit zwischen den Reihen zu hacken, um Beikräuter zu beseitigen.

Ende April vereinzelst du die Karotten. Dabei ziehst du so viele Pflänzchen heraus, dass jeweils zwischen zwei Pflanzen ein Daumen oder ein bis vier cm passen. Du bestimmst an dieser Stelle des Anbaus, wie dick deine Karotten später werden können. Ziehst du mehr Jungpflanzen heraus, haben die verbleibenden mehr Platz zum Wachsen. Mit den herausgezogenen Pflanzen wird jetzt ein Frühlingssalat gemacht: Wurzeln abschneiden und Salat gut schmecken lassen oder du verwendest sie zum Beispiel als Hühnerfutter. Ansonsten freuen sich bestimmt auch deine Kompostwürmer darüber.

Karotten müssen regelmäßig mit Wasser versorgt werden, damit sie gleichmäßig wachsen können. Nach dem Vereinzeln kannst du ordentlich mulchen und nochmal angießen. Arbeitest du ohne EMs, solltest du allerdings nicht zu viel auf einmal gießen, um Schimmelbildung im Mulch zu vermeiden.

Karotten sollten nicht zu viel Stickstoff bekommen, da dies die Laubbildung stark anregen würde, was zu Pilzkrankheiten führen kann. Allerdings haben sie einen hohen Kaliumbedarf. Aus diesem Grund kannst du sie zwischen Mai und Juni mit Kaliumdünger verwöhnen oder Holzasche ausbringen.

Ab Mitte Mai treibt die Karottenfliege ihr Unwesen. Sie gleicht von der Größe her einer Stubenfliege, ist allerdings ein bisschen dunkler. Sie legt ihre Eier in die Erde. Von dort aus fressen sich ihre Larven durch die Karotten. Gegen die Karottenfliege hilft die Mischkultur mit Zwiebeln oder noch sicherer: ein Gemüseschutznetz, das ab Mai über das Beet gespannt wird.

Ab Anfang Juli kannst du die ersten Karotten aus deinem Beet ernten. Zieh dabei nach Bedarf zuerst die engstehenden Karotten heraus. Möchtest du deine Ernte einlagern, dann lass dein Wurzelgemüse bis Ende August im Beet. Wenn es so weit ist, entfernst du das Grün und lässt die Schnittstelle leicht antrocknen.

Nun hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Karotten in feuchtem Sand oder trockener Erde lagern, einfrieren, als Karottenchips trocknen oder ganz dick mit Stroh mulchen, dann kann in den Winter hinein noch geerntet werden.

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