Kleinkind

Von der Verantwortung und anderen elterlichen Motiven

Die Sache mit dem Schlafen ist eine besondere Herausforderung für Eltern. Ich hatte damit zu kämpfen, bis ich eingesehen habe, dass ich nicht aufgrund von Statistiken und Fachbüchern herausfinden kann, wie viel Schlaf mein Kind braucht. Geholfen hat mir, wie so oft, eine Aussage von Lini Lindmayer, die einmal sagte: „Babys schlafen einfach.“

Sie betonte die Natürlichkeit des Schlafens und dass wir Menschen irgendwann einfach schlafen, wenn wir müde sind. Ich erkannte in der Folge, dass der Wurm bei mir darin lag, dass ich die Verantwortung für die Menge des Schlafs meiner Kinder übernommen hatte. Nur habe ich es leider nicht unter Kontrolle, ob sie müde genug sind und ob sie es schaffen einzuschlafen oder das überhaupt möchten.

Was ich tatsächlich als die Verantwortung der Eltern sehe, ist eine schlaffördernde Umgebung zu schaffen, wenn wir merken, dass unser Kind müde wird. Wir haben die Aufgabe Rückzugsorte und Ruheräume für unsere Kleinen zu ermöglichen. Auf diese Weise können sie Erlebtes verarbeiten, wieder zur Ruhe kommen und wenn nötig auch schlafen.

Es braucht zum Einschlafen vorrangig eine sichere Umgebung. Hilfreich ist außerdem die Anwesenheit der Eltern, wobei dieser Faktor mit zunehmendem Alter unwichtiger wird. Eine weitere Komponente ist die reizarme Umgebung, die das interessierte Kleinkind nicht ständig vom Einschlafen ablenkt. So habe ich beispielsweise alles Spielzeug aus dem Schlafzimmer verbannt.

Ich spreche in dieser Artikelreihe allerdings nur von Kindern mit einem grundsätzlich gesunden Schlafverhalten. Es gibt in vielen Familien ernstzunehmende Schlafstörungen. In solch einem Fall, würde ich dir dringend raten, dir Hilfe zu holen. Es gibt ausgebildete Schlafberater, die sich mit diesem Thema weitaus besser auskennen und dir weiterhelfen.

Wer braucht hier Mittagsschlaf?

Ich habe schon angekündigt einen weiteren Faktor zu besprechen, der dazu führt, dass mir der Mittagsschlaf unserer Kinder so dermaßen wichtig war. Als mein älterer Sohn noch ein Baby war, forderten mich die Vormittage alleine mit ihm oft heraus. Ich sehnte mich so sehr nach einer Pause. Und, so dachte ich, die würde ich nur bekommen, wenn er endlich schlafen könnte. Hinzu kam, dass es sehr anstrengend für mich war, ihn lange in den Schlaf zu begleiten, nachdem ich meinte ein Müdigkeitszeichen wahrgenommen zu haben. Es machte mich fertig, wenn der vermeintlich benötigte Schlaf einfach nicht einsetzen wollte.

Wichtig: Ich empfehle allen Eltern zu lernen neben ihren Kindern Pausen einzulegen und sich wieder zu regenerieren. Es gibt zu diesem Thema eine Artikelreihe auf meinem Blog.

Wir dürfen und müssen uns abgrenzen. Wir dürfen und es ist unsere Aufgabe manchmal „Nein“ zu sagen. Wenn das Essen zubereitet werden muss, damit es rechtzeitig fertig ist, bevor die große Hunger-schlechte-Laune ausbricht, müssen die Kinder auch warten. Die Klarheit die wir hier an den Tag legen, braucht es ebenso, wenn es um unsere eigenen Kraftreserven geht.

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