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Was statt Salzstangen und Cola bei Erbrechen?

Letztens kam es mal wieder vor. Plötzlich jammerte mein Sohn über Unwohlsein und kurz darauf übergab er sich. Zwei Mal. Keine Nahrung wollte mehr drin bleiben. Ja, kurzfristig nicht mal Wasser. Als Mama gerate ich sofort in den Krisenmodus. Alle Aufmerksamkeit fokussiert sich in so einem Fall auf das kranke Kind und dessen Magenfüllstand. Das über allem stehende Ziel: Flüssigkeit möglichst lange in dem kleinen Körper zu halten. Lange habe ich mir einen Plan gewünscht, was ich meinem Kind in so einem Fall geben könne und wie ich seine Nahrung wieder aufbauen könne, ohne das Risiko einzugehen, dass die ganze Geschichte übermorgen von vorne losgeht. Hier kommt nun genau dieser Plan zur Schonkost.

Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass das Kauen einer unbehandelten Zitronenschale „eine stark beruhigende Wirkung auf die Magennerven“1 haben soll. Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit dies auszuprobieren. Aber du kannst gerne einen Kommentar unter dem Artikel schreiben, falls du damit schon Erfahrungen gemacht hast.

Sobald ich merke, dass kein Wasser mehr behalten werden kann, werden die Mengen, die der kleine Mensch zu sich nimmt, eingeschränkt und möglichst gut beobachtet. Die folgenden Getränke gibt es zuerst teelöffelweise und wenn das gut funktioniert, kann auf schluckweise Portionen umgestiegen werden.

  • Hühnerbrühe (gesalzen)
  • Tee: Pfefferminz, Kamille, Fenchel, Aufguss aus getrockneten Heidelbeeren, Ingwer, Aufguss aus getrockneter Apfelschale, Brombeerblätter (ev. leicht salzen und süßen)
  • Elektrolytlösung z.B. aus Orangensaft mit Wasser, Traubenzucker und Salz

Während dem Kind langsam etwas Flüssigkeit eingeflößt wird, kann bereits eine Suppe auf den Herd gestellt werden. Ich schlage eine der drei folgenden Suppen vor:

  • Hühnersuppe
  • Moro-Suppe aus Karotten
  • Haferflockensuppe

Wird die Suppe behalten, gibt es den restlichen Tag über eine Auswahl aus folgenden Nahrungsmitteln (wobei ich den Zwieback nur mit Vorbehalt empfehlen würde, da das enthaltene Gluten grundsätzlich nicht sehr schonend zu unseren Verdauungsorganen ist):

  • Reis
  • gedünsteter Apfel, geschält
  • Erdäpfel mit Salz
  • Zwieback

Am zweiten Tag können die folgenden Nahrungsmittel nach und nach ergänzt werden:

  • weichgekochtes Eigelb
  • gedünstete Karotten
  • zerquetschte Banane
  • geriebener Apfel
  • Heidelbeersaft
  • Weißbrot/Semmel
  • Knäckebrot

Ab dem dritten Tag werden langsam wieder Milchprodukte eingeführt, sofern diese grundsätzlich vertragen werden. Dabei erscheint es mir am sinnvollsten mit Joghurt zu beginnen, „da durch die Laktobazillen die Regulierung der Darmflora unterstützt wird.“2

  • Joghurt
  • Butter

Am vierten Tag können weitere Milchprodukte dazugenommen werden und wenn es dem Patienten wieder gut geht, würde ich langsam wieder zum normalen Essen zurückkehren.

  • Topfen
  • Milch

Literaturverweise:

Neben den Büchern, aus denen ich für diesen Artikel zitiert habe, habe ich noch in folgendem Buch das entsprechende Kapitel gelesen: Claudia Sarkady; Kinderkrankheiten. Schnell erkennen und richtig behandeln.

Bild von Beatrice Schmuki auf Pixabay

  1. Dr. med. H. Michael Stellmann; Georg Soldner; Kinder-Krankheiten natürlich behandeln; 2014 Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München; S. 93 ↩︎
  2. Dr. med. Michaela Glöckner; Dr. med. Wolfgang Goebel; Dr. med. Karin Michael; Kindersprechstunde; 2015 Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH, Stuttgart; S. 111 ↩︎

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