Pause

Wie geht Pause machen?

Nachdem ich meine Matura erfolgreich hinter mich gebracht hatte, schenkte mir mein jetziger Schwiegervater ein Buch zum Thema „Hochsensibilität“. Er vermutete, dass mich dieses Thema betreffen könnte.

Ich konnte damals nichts damit anfangen und so kam es, dass es ganze zehn Jahre dauerte, bis ich dieses Buch in die Hände nahm und las. Es wurde für mich zu einer Art Offenbarung. Einer Offenbarung über mich und meine Denkstruktur. Bis dahin hatte ich mich ziemlich alleine mit meiner Art zu denken gefühlt.

Die besagte Lektüre sensibilisierte mich außerdem für die Thematik der Reize in unserer Umgebung. Ich begann plötzlich wahrzunehmen, wenn mich ein Gespräch überreizte, oder die Lautstärke an einem Ort, oder Multitasking usw…

Symptome, die für mich bis dahin zum täglichen Leben gehörten und denen ich nie weiter Beachtung geschenkt hatte, wurden mir mit der Zeit zu wichtigen Parametern. Symptome wie:

  • Pfeifen in den Ohren
  • ins „Narrenkastl“ schauen
  • Ablenkbarkeit
  • Müdigkeit, die ganz plötzlich sehr viel stärker wird
  • Erschöpfung
  • ungewollte Aufmerksamkeitslücken
  • Schwierigkeiten sich weiter zu konzentrieren
  • plötzlicher Leistungsabfall
  • Gereiztheit
  • Verdauungsstörungen
  • Stress
  • Zucken der Gesichsmuskeln

Ich las auch davon, was man machen konnte, damit sich das überreizte Nervensystem wieder erholen konnte. Ich lernte Pausen einzulegen. Dabei half mir enorm, dass ich eine Liste hatte, die ich dir nun zur Verfügung stellen möchte.

Was kann man also machen, um sich wieder zu beruhigen und entspannt, ohne Leistungsabfall den restlichen Tag zu bestreiten, wenn es einmal zu viel geworden ist?

Die folgende Liste findest du am Ende des Artikels als Download.

Wie du deine Pause gestalten kannst

  1. Einen Augenblick in der Sonne genießen
  2. Basteln
  3. Beten
  4. Bewegungsübungen
  5. Gutes Essen genießen
  6. Schöne Gedanken aufkommen lassen
  7. Bibellesen
  8. Kontakt mit der Natur aufnehmen
  9. Tee/Kaffee/Kakao/o. Ä. trinken
  10. Musik
  11. In der Natur sein
  12. Nähen
  13. Natur beobachten
  14. Stille
  15. Etwas Süßes essen
  16. Töpfern
  17. Körperpflege
  18. Gärtnern
  19. Zeichnen
  20. Wischen
  21. Wasser trinken
  22. Tanzen
  23. Schlafen
  24. Spaziergang in der Natur
  25. Handarbeiten
  26. Aufräumen
  27. Gemüse schneiden
  28. Bügeln
  29. Wäsche aufhängen oder zusammenlegen
  30. Tiefe Gespräche führen
  31. Etwas Ästhetisches betrachten
  32. Gedichte oder Psalmen lesen
  33. Frische Luft
  34. Tiefe Bauchatmung
  35. Vollbad nehmen
  36. Blumenstrauß betrachten
  37. Kerze anzünden
  38. Ins Feuer schauen

Im Grunde geht es bei diesen Übungen um Selbstregulation. Wer nie gelernt hat, sich selbst zu beruhigen, muss sich diese Fähigkeit im Erwachsenenalter aneignen.

Gerade mit kleinen Kindern, merkt man sehr schnell, dass man diese nur effektiv beruhigen kann, wenn man selbst ruhig ist. Dazu ist es oftmals notwendig in einer Situation mit eskalierendem Kleinkind, sich zuerst sich selbst zuzuwenden, und die Frage zu stellen: Was brauche ich gerade?

Hat man sich mithilfe dieser Frage selbst aus der Gefahrenzone gebracht, kann im nächsten Schritt die Versorgung des Kleinkindes beginnen. Probier es mal aus!

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