Pause

Ein Erfahrungsbericht meiner Selbstfürsorge: Natur

Heute präsentiere ich dir den ersten Teil meines Erfahrungsberichtes vom Pausemachen. Es wird eine mehrteilige Erzählung werden, da die Möglichkeiten für eine Pause so vielfältig sind.

Augenblicke in der Sonne

Durch das Praktizieren der meisten Übungen dieser Liste (siehe „Wie geht Pause machen?“), habe ich erst festgestellt, was für einen positiven Effekt das Sonnenlicht auf mich hat. In der warmen Jahreszeit gehe ich dazu in den Garten oder auf die Terrasse. In der kalten Jahreszeit suche ich mir in sonnigen Momenten das Fenster im Haus, durch welches die Sonne gerade scheint. So kann es auch mal vorkommen, dass ich in der Abstellkammer stehe und mit geschlossenen Augen der Sonne entgegen lächle. Meistens entspanne ich mich mithilfe dieser Übung innerhalb weniger Minuten und fühle mich bereit, mich erneut meinem Tagewerk zu widmen. Wenn der überreizte Zustand wieder kommt, macht das nichts. Es zeigt mir nur, dass ich wieder eine Pause brauche.

Kontakt mit der Natur

Ist es warm, gehe ich barfuß in den Garten und spüre bewusst die Wiese oder die Erde (je nachdem, ob in unserem Garten zur Zeit Gras wächst) unter meinen Füßen. Ich mache einen kleinen Rundgang. Betrachte die Blüten eingehend und schaue mir meine Kräuter an. Ich freue mich an allem, was wächst und je nach Jahreszeit finde ich vielleicht sogar eine Himbeere oder rieche an einer Rose. Wenn ich bemerke, dass sich meine Atmung verlangsamt und ich ruhig geworden bin, nehme ich noch ein paar tiefe Atemzüge und gehe zurück zu meiner eigentlichen Tätigkeit. Wer keinen Garten hat, kann sich ebenso einer Zimmerpflanze widmen. Sie anschauen, berühren und vielleicht gießen oder abstauben.

In der Natur sein

Ganz einfach und ohne viel Schnickschnack. Je nach Möglichkeit und Situation. Garten, Balkon, Terrasse, Vorgarten, Innenhof, Wald, Fluss. Nimm die Natur, die gerade verfügbar ist und sei dort, bis du wieder ruhig geworden bist und dich bereit fühlst, weiterzumachen.

Natur beobachten

Draußen sitzen und den Blättern beim Rascheln zuhören. Den Bäumen beim Wehen im Wind zusehen. Die Hühner beim Scharren beobachten. Einem Regenwurm zuschauen, wie er sich einen Gang in die Erde frisst. Für mich ist diese Strategie sehr effizient. Wer keinen Garten hat, sucht sich vor der Wohnung die nächste Parkbank mit Blick ins Grüne. Oder den nächsten Felsen auf einer Wiese, auf dem man sich gut setzen kann. Oder du nimmst dir eine Picknickdecke mit. Innerhalb weniger Minuten bin ich wieder einsatzbereit. Manchmal sind es auch die Vögel im Vogelhaus oder die Gewitterwolken vor dem Fenster. Oder der vorbei fliegende Krähenschwarm. Viele dieser Ereignisse können auch gut von drinnen beobachtet werden.

Gärtnern

Gartenarbeit kann ein guter Ausgleich sein und sehr beruhigend wirken. Ich meine an dieser Stelle keine harte Arbeit, wie das Umgraben eines Gemüsebeets. Auch Rasenmähen würde ich nicht empfehlen. Aber vielleicht einfach ein paar Beikräuter entfernen. Meditative Arbeiten, bei denen sofort ein Fortschritt zu sehen ist, eignen sich am besten für eine kurze Unterbrechung. Oft sind das genau jene Arbeiten, die in meinem Garten eher liegen bleiben. Von Rosenrost befallene Blätter von den Rosenstöcken abzupfen zum Beispiel. Das Herbstlaub zusammenrechen. Verblühte Stauden abschneiden. Es sind im Grunde dankbare Arbeiten, die jederzeit unterbrochen werden können.

Spaziergang in der Natur

Eine Runde durch die Saaten, so wie Jesus es schon gemacht hat oder im Wald, den Fluss entlang, quer über die nächste Wiese. Nimm die näheste Strecke, geh los und konzentrier dich auf die Natur um dich herum. Die Bewegung alleine reduziert den Stress in unserem Körper. Ich glaube mittlerweile, dass ich diese Taktik unbewusst meine gesamte Schulzeit angewandt habe. Im Zug habe ich aus dem Fenster geschaut und die vorbeiziehenden Felder betrachtet, während ich die Eindrücke des Schultages verarbeitete und von der Bushaltestelle bis nach Hause habe ich mich unzählige Male voller Dankbarkeit meinem Schöpfer im Gebet zugewandt, wenn ich bei sengender Sommerhitze von Baumschatten zu Baumschatten flitzte oder die beeindruckende Wolkenstimmung bewunderte.

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