Lagebericht: Küche

Auftakt

Lageberichte aus der Küche? Was soll ich mir denn darunter vorstellen?

Eine Menge.

Und sicher was anderes als ich mir darunter vorstelle. (hihi)

Aber Überraschungen sind doch was Nettes.

Wir lieben sie, die guten Überraschungen.

Die bösen Überraschungen können uns natürlich gerne gestohlen bleiben. Aber hey, es gibt im Leben nur Gesamtpakete, man kann sich nicht nur die Vorteile rauspicken und die schlechten Seiten weglassen. Auch wenn so manche moderne Lifestyleströmung uns das weiß machen will. Nein, es wird nie jeder nach meiner Pfeife und meinen Empfindungen tanzen, egal wie empört oder offended ich bin.

Oder, wie ein lieber Freund es vor kurzem gesagt hatte: „Perfektion ist was für den Himmel.“

Wow, jetzt schweife ich schon ab, bevor ich mit dem eigentlichen Thema beginne.

Mein Kopf braucht echt mal Aufmerksamkeit und Ruhe.

Ja, Ruhe! Bitte mehr Ruhe. Das Leiden unserer Zeit. Oder?

Was sind jetzt die Lageberichte?

Da ich meiner lieben Frau sehr gerne den Rücken freihalte damit sie schreiben, recherchieren und sich fortbilden kann, stehe ich immer wieder mal in der Küche.

Kling nicht so schwierig, das bisschen Haushalt, oder?

Aaaber:

Ich ein Mann.

Na gut, das ist eine faule Ausrede und kein echter Grund.

Ihr dachtet schon ich bin so eine Sorte Mann, die diese üblen Klischees reitet, oder? Nein? Dachtet ihr schon, gell? 😉

Gut, also die eigentlichen Gründe, warum das teilweise echt herausfordernd ist, sind aktuell 2 und 4 ½ Jahre alt und wuseln einem wie wild um die Beine herum, während man versucht, produktiv zu sein. Oder versucht nix anbrennen zu lassen. Oder Schaden zu minimieren. The list goes on.

(Großen, großen Respekt an alle motivierten und emotional und physisch präsenten Mamas und Papas da draußen die den Alltag mit ihren Kindern an der Seite versuchen zu meistern, ihr leistet großartige, schwierige und wichtige Arbeit! Prost, auf euch, ihr Helden im Verborgenen!)

Ja, und nun befinde ich mich immer wieder an der Alltags-Front Küche, mit meinen kleinen, treuen, übermotivierten Rekruten an der Seite. (Man, was die alles zu Waffen umfunktionieren, so kreativ. Und was die alles werfen können, Respekt!).

Und weil ich erfahren durfte, wie heilsam und hilfreich es ist, das was man erlebt in Worte zu fassen und kreativ aufzuarbeiten, werden nun, das ist mal der Plan, immer wieder Lageberichte aus der Küche folgen.

Ich wünsche viel Freude beim Lesen und vielleicht, das wäre ja überhaupt super, ist ein netter Tipp oder eine schöne Inspiration für dich dabei. J

1. Lagebericht:  Wir stellen uns dem Gulasch

Ok.

Du bist also motiviert, hast Zeit und Nerven und deine Kinder sind gut beschäftigt oder sehr erfahren, von dir in die Künste der Küche eingeführt, begleitet und gegebenenfalls rechtzeitig hinausgeworfen zu werden?

Dann gehen wir mal etwas komplexeres als Nudeln mit Soße an.

Spucken wir also in die Hände, waschen selbige (Achtung auf die Reihenfolge!) und ran an die Töpfe!

Was braucht richtig gutes Gulasch?

Zu Beginn, damit wir uns alle klar sind, auf was wir uns einlassen, hier mal ein paar Aussagen, die ich gesammelt habe, über „richtig gutes Gulasch machen“ als Inspiration:

„Also für richtiges Gulasch brauchst du mind. 1kg Fleisch und 1kg Zwiebel.“

„Kein Öl verwenden! Alles in Butterschmalz anbraten. Viiiel Butterschmalz!“

„Also damit es nach was schmeckt, muss es mindestens 3 mal anbrennen.“

„Gulasch muss eine Nacht am Ofen stehen, sonst kann es nix.“

„Nach 3 mal aufwärmen, schmeckt es am besten.“

„Am besten so viel Knoblauch, dass es zweimal brennt. You know what I mean, bro?“

Und, noch motiviert für Gulasch?

Oder doch lieber Fischstäbchen?

Nein?

Na gut, wer sich nicht vom Weg abbringen lässt, der darf nachher auch nicht meckern wo die Reise hingegangen ist. Los geht’s!

Das Kochen beginnt:

Moment mal, ihr wollt (nein: ihr müsst!) in 35 Minuten essen?

Sorry, der Zug ist abgefahren.

Gehe zurück zum Start und ziehe dabei nicht über das Los. Du musst dir leider was anderes einfallen lassen, bevor in ca. 30 Minuten der hunger-getriggerte emotionale Meltdown deiner kleinen Prinzessin / deines kleinen Ritters beginnt und Worte und Dinge nach dir und ihr kleiner, vor Wut, Angst und Hunger gebeutelte Körper auf den Boden geworfen werden.

„Fischstäbchen! Eindeutig Fischstäbchen!“

„S*t, keine eingefroren!“

„Nein jetzt nicht, es hat nicht mir dir zu tun, Papi hat nur grad ganz argen Stress, mein Liebes!“

„Hallo, sind Sie noch in der Leitung? Ok danke, sorry für‘s Tagträumen, ich bin wieder fokusiert auf das eigentliche Thema. Meine Sorgen und Traumata können warten. Versprochen.“

Ja, also zusammenfassend muss ich einfach sagen, dass zumindest ich unter 2 Stunden Koch- und Köchelzeit noch kein anständiges Gulasch zustande gebracht habe. Das war eher eine Beleidigung in Tomate und Paprika, vermischt mit ungenießbaren, zähen Fleischstücken, die außer Flachsen zwischen den Zähnen keine sonderliche Bereicherung boten.

Genug der vielen Worte, hier kommt das Rezept:

Vorher kommt aber noch mal ein Enttäuschen.

Ein Geständnis.

Eine Beichte, denn, dass muss ich schon sagen:

Ich kann nicht zaubern.

Ich werde nicht behaupten, dass das hier der „ultimative, mega, garantiet beste, super easy, klick auf den Link und zahl mir was, Premium-Masterclass, alle deine Sorgen lösende Live Hack“ ist.

So seriös bin ich, um das mal klarzustellen.

Falls du also ein (phasenweise) miserabler Koch bist, dann wirst du nach lesen dieses Artikels, noch immer ein (phasenweise) miserabler Koch sein.

Nur 5 Minuten Älter.

Aber hoffentlich mit einem Lächeln im Gesicht und einer Prise Freude im Herzen. 🙂

Was ich dir aber bieten kann, neben hoffentlich etwas Unterhaltung und ein paar Einblicken in meinen Kopf und meinen Topf (Danke, dass du dich für mich interessierst! Wir möchten doch alle gesehen und liebgehabt werden!), ist folgendes:

Eine Liste mit (möglichen) Zutaten als Inspiration und Starthilfe.

Ein paar Fehler, die ich für dich gemacht habe, damit du sie nicht selber machen musst. (Aber frei bist, sie dennoch auszuprobieren, wenn du unbedingt willst)

Und ein paar Schritte, die ebenfalls als Inspiration und vielleicht sogar kleine Hilfe dienen können.

Also, los geht’s!

Oh, äh…schon wieder so viel geschrieben. Das geht immer so schnell. Das Schreiben tut mir einfach zu gut!

Also wird das tatsächlich ein Zweiteiler.

Nervt euch das eigentlich?

Naja, so oder so.

Der (wesentliche) Rest meines ersten Lageberichts aus der Küche, kommt dann nächste Woche.

Bis die Tage ihr Lieben Helden des Alltags!

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