Naturmaterialien

Wie wir in Naturmaterialien durch den Winter kommen

Ist das nicht viel zu kalt? Es ist gar nicht so leicht vorzustellen, dass man ausschließlich in Naturmaterialien durch den Winter kommen kann.

Das Geheimnis, um das man bei dieser Thematik nicht herumkommt, heißt Schichtsystem. Ich glaube fest, dass es gehen muss, ohne synthetische Materialien, trotzdem warm zu haben, wenn man im Winter rausgeht. Denn wie hätten es die Menschen vor uns gemacht, die noch gar nicht die Möglichkeit für Polyester-Fleece hatten? Was wir nicht mehr unbedingt gewöhnt sind, ist, dass es mitunter mehrere Schichten brauchen kann, damit es auch wirklich kuschelig bleibt.

Eine Freundin von mir, hat mir die Schichten, die sie ihren Kindern im Winter anzieht, einmal wie folgt erläutert:

  • Unterhemd aus Wolle/Seide
  • Sweatshirt aus Baumwolle
  • Schlüttli aus Wolle
  • Jacke aus Wollwalk

Für die Beine gibt es

  • eine Strumpfhose,
  • eine Wollhose und
  • darüber eine Wollwalkhose.

Das ist das Outfit zum Rausgehen an wirklich kalten Tagen. Ist es wärmer, kann die eine oder andere Schicht weggelassen werden. Beispielweise das Schlüttli oder die Strumpfhose. Neben der Variabilität der Schichten kannst du auch mit den Materialien experimentieren. Dazu ist es hilfreich zu wissen, welche Eigenschaften welches Material mit sich bringt. Ich gehe folgend die unterschiedlichen Materialien, die ich benutze, mit ansteigender Isolierungsleistung durch.

Leinen

Leinen ist im Grunde nichts für den Winter. Ich erwähne dieses Gewebe hier nur, weil ich es grundsätzlich gerne verwende…im Sommer zumindest. Leinen kühlt. Von Isolierungsleistung kann hier also keine Rede sein. Unpraktisch in der kalten Jahreszeit, aber absolut das Material der Wahl, wenn die Sonne vom Himmel knallt.

Baumwolle

Baumwolle hat im Grunde eine schlechte Isolierungsleistung. Natürlich kommt sie bei uns zu jeder Jahreszeit zum Einsatz. Das ist aber eigentlich dem Preis und der allgemeinen Verfügbarkeit geschuldet. Baumwolle ist relativ günstig und hat sich in unseren Breiten als das Standardmaterial für Kleidung, die nicht gerade aus Synthetik besteht, durchgesetzt.

Woran man bei Baumwolle darüber hinaus denken kann, ist neben der Wärmeleistung, die eher mau ist, auch die Eigenschaft, dass sie Wasser aufsaugt. Sie saugt Wasser nicht nur super auf, sondern fühlt sich anschließend ziemlich schnell nass und kalt auf der Haut an. Aus diesem Grund besteht Sportkleidung normalerweise nicht aus Baumwolle. Deshalb ist es auch so ein Ding mit den Wolle/Seide-Bodys und -Unterhemden für Babys und Kinder. Denn diese Materialien können Feuchtigkeit viel besser aufnehmen, ohne den Tragenden auszukühlen.

Baumwolle nimmt nicht nur Wasser in rauen Mengen auf. Auch Schmutz bleibt ziemlich schnell an der Faser hängen. Das bedeutet, dass Kleidung aus Baumwolle relativ leicht fleckig wird und gewaschen werden muss. Solche Kleidungsstücke sorgen also für einerseits mehr Wäsche und andererseits braucht man meines Erachtens eine höhere Stückzahl an Kleidungsstücken.

Seide

Meine Recherche hat ergeben, dass Seide sowohl kühlen, als auch wärmen kann. Sie ist also gewissermaßen der Allrounder unter den Gewändern. Deshalb liebe ich sie so! Man kann sie einfach immer tragen. Sie fühlt sich angenehm auf der Haut an und ist derart schonend, dass sie auch für Allergiker und für Menschen mit Neurodermitis empfohlen wird. Das große Manko bei der Seide ist klarerweise der Preis. Sie ist recht teuer und je nach Verarbeitung nicht besonders robust.

Wolle

Wolle hat von all diesen Materialien die beste Isolationsleistung. Es wird behauptet, dass 60 – 70 % der Wärmeleistung bei Wollprodukten auch im fechten Zustand erhalten bleiben. Das ist genial. Denn von Wolle perlt das erste Wasser erst mal ab. Man könnte es auch so formulieren, wie Stefan Berger in einem seiner YouTube-Videos über Wolle im Outdoor-Bereich: „Wolle ist im besten Fall wasserabweisend […], aber nicht wasserdicht.“

Wolle ist außerdem antibakteriell, was dazu führt, dass sie nicht so schnell zu riechen beginnt und dadurch seltener gewaschen werden muss. Oft reicht es die Wollprodukte über Nacht auszulüften. Wird ein Wollkleidungsstück einmal schmutzig, kann in vielen Fällen der Fleck, wenn er getrocknet ist, mit einer guten Kleiderbürste ausgebürstet werden.

Nächste Woche berichte ich dir von den Nachteilen der Wolle und habe noch einige Experten-Tipps für dich gefunden.

Für die Recherche verwendete Ressourcen:

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