Wortstudien

Wortstudium: Ruhe VIII

Denn David sprach: Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe gegeben und wird zu Jerusalem wohnen ewiglich. 1. Chronik 23,25

Die Zeiten der Wanderschaft sind nun endgültig vorbei. Das Volk, das ja schon seit Generationen sesshaft geworden ist, stellt letztendlich auch seinen Gottesdienst um. Was muss das mit den Leuten gemacht haben, dass Gott nun in Jerusalem wohnen sollte?

Und David, der König, stand auf und sprach: Höret mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen, da ruhen sollte die Lade des Bundes des Herrn und der Schemel seiner Füße unsres Gottes, und hatte mich geschickt, zu bauen. 1. Chronik 28,2

Ich finde es interessant, dass es David so ein Herzensanliegen war, dass die Bundeslade ruhen sollte. Im freikirchlichen Umfeld gibt es keine heiligen Gegenstände. Es fällt mir dadurch nicht leicht nachzuvollziehen, wie es David gegangen sein muss.

So mache dich nun auf, Herr, Gott zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht. Laß deine Priester, Herr, Gott, mit Heil angetan werden und deine Heiligen sich freuen über dem Guten. 2. Chronik 6,41

Salomo lädt im Zuge der Tempeleinweihung Gott in seine Ruhe ein. Und dieser kommt der Einladung nach. Feuer fällt vom Himmel und die Herrlichkeit des Herrn erfüllt das Haus. Die Reaktion der Kinder Israel, als sie das sehen ist ebenso beeindruckend: Sie fallen auf ihre Knie mit dem Angesicht zur Erde, beten Gott an und danken ihm für seine Güte und dafür, dass seine Barmherzigkeit ewig währt.

Ich habe es immer befremdlich gefunden, wenn am Anfang einer Lobpreiszeit Gott in die Mitte der Anwesenden eingeladen wurde. Das kam immer wieder mal vor. Und ich dachte mir dann: „Hey, Gott ist doch überall und wer sind denn wir überhaupt, dass wir ihm vorschreiben, wo er zu sein hat? Sollte nicht viel mehr er uns einladen?“ Aber wenn ich diese alttestamentliche Stelle lese, entsteht in meinem inneren das Bild eines Gottes, der Rücksicht auf uns nimmt. Ein Gott, der uns nicht zwingt in anzubeten. Ein Gott der auf eine Einladung wartet.

Natürlich ist er immer und überall. Er kann sein, wo er will. Genauso kann er neben uns sein und wird sich uns nicht aufdrängen, wenn wir ihn ablehnen.

Ruhe zur Zeit des Königs Asa

Und er baute feste Städte in Juda, weil das Land still und kein Streit wider ihn war in denselben Jahren; denn der Herr gab ihm Ruhe. Und er sprach zu Juda: Laßt uns diese Städte bauen und Mauern darumher führen und Türme, Türen und Riegel, weil das Land noch offen vor uns ist; denn wir haben den Herrn, unsern Gott, gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben umher. Also bauten sie, und es ging glücklich vonstatten. 2. Chronik 14,6f

Asa tat was recht war und dem HERRN, seinem Gott, wohl gefiel. So ein Lebensstil führt zur Ruhe. Ich glaube, dass es Gott ist, der die Ruhe schenkt, dass es aber auch ein Naturgesetz ist, dass man zur Ruhe kommen kann, wenn man Gott wohlgefällig lebt. Damit will ich nicht sagen, dass man keine Bedrängnis und keinen Gegenwind mehr erlebt, wenn man nur alles richtig macht. Das wäre zu einfach gedacht. Ich glaube vielmehr, dass ein Gott wohlgefälliges Leben zu einer inneren Ruhe führt, die einem keiner nehmen kann. So kann man auch erleben, ruhig zu sein und das mitten im Sturm.

Asa wurde aber auch die äußere Ruhe geschenkt. Er handelte weise und nutzte die Zeit der Ruhe, um Städte für sein Volk zu bauen. Er stattete diese Städte mit Türmen, Türen und Riegeln aus, sodass sie sicher waren. Das verstehe ich unter einem guten König.

Und das ganze Juda war fröhlich über dem Eide; denn sie hatten geschworen von ganzen Herzen, und suchten ihn mit ganzem Willen. Und er ließ sich finden, und der Herr gab ihnen Ruhe umher. 2. Chronik 15,15

So ähnlich muss es im Himmel sein!

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