Baby

Die vier Phasen einer Geburt

Aufgrund meiner Erfahrungen, die ich durch die Fehlgeburten gemacht habe, habe ich so manches beobachtet, von dem ich dir nächste Woche erzählen werde. Wovon ich dann schreiben werde, mag medizinisch anmuten. Tatsächlich handelt es sich aber lediglich um meine persönlichen Erfahrungswerte und dem, was ich mir in meinem kleinen Laien-Kopf zusammengereimt habe. Es geht darum, wie Geburt entsteht. Als Vorbereitung auf diesen folgenden Blogartikel, möchte ich heute bei der Theorie des Ablaufs einer physiologischen Lebendgeburt beginnen.

Ich zitiere hierzu aus Sarah Schmids Buch „Alleingeburt“. Das mache ich aus dem einfachen Grund, dass sie Ärztin ist und ich nicht. Außerdem hat sie diese Dinge schon einmal formuliert. Wieso also das Rad neu erfinden? Sie schreibt:

„Lehrbücher unterteilen die normale Geburt in vier Phasen:

  • Die Eröffnungsphase, in der sich der Muttermund zu öffnen beginnt,
  • die Übergangsphase, wenn der Muttermund sich fast vollständig geöffnet hat und
  • die Austreibungsphase, wenn die Presswehen das Baby ans Tageslicht befördern.
  • Danach folgt die Nachgeburtsphase mit der Geburt der Plazenta.“1

Eröffnungsphase

Mögliche Zeichen für einen Geburtsbeginn können

  • der Abgang des Schleimpfropfes,
  • ein Blasensprung,
  • der Verlust von Fruchtwasser oder
  • Durchfall sein.

Eröffnungsphase beschreibt jene Phase der Geburt, während der sich der Muttermund öffnet, was manchmal mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. „In der frühen Eröffnungsphase kann man sich in der Regel noch gut ausruhen, Wärme genießen und in der etwas späteren sich mit Tätigkeiten ablenken und nebenbei vor sich hinwehen. […] Mit der Zeit werden die Wehen intensiver und brauchen die ganze Aufmerksamkeit und dann auch einen festen Halt an der Waschmaschine, Kommode oder dem Küchentisch.

Zum Ende der Eröffnungsphase hin laufen viele Frauen zwischen den Wehen auf und ab, in das Geschehen versunken und bereit für die nächste Wehe, die jetzt auch gern veratmet und bald auch vertönt werden will.“2

Übergangsphase

„Jetzt folgt eine Wehe dicht auf die andere. […] Mental ist frau, wenn die Geburt bisher ungestört verlaufen durfte, wie in einer andere Welt, aber gleichzeitig sehr präsent beim Geschehen. Jede Wehe erfordert enorme Konzentration, aber immer noch werden die Wehen stärker und kommen bald fast pausenlos.

Atmen, Singen, Tönen, Abstützen … alles, was bisher geholfen hat, bringt oft nur noch unzureichend Linderung. Frau ist zwischen den Wehen unruhig und viel in Bewegung.

Jetzt ist der klassische Zeitpunkt erreicht, an dem frau Dinge sagt oder denkt wie: „Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr.“, „Mach, dass es aufhört!“, „Fahrt mich ins Krankenhaus, ich will einen Kaiserschnitt!“ oder: „Ich sterbe, wenn das noch lange so weitergeht.“.

Diese Gefühle haben existenziellen Charakter […] Die Beine zittern, man friert und schwitzt gleichzeitig und manche Frauen übergeben sich. […] Das Gute an diesem schwierigsten Moment der Übergangsphase ist, dass, ist man so weit gekommen, man es gleich geschafft hat. Denn direkt danach setzt der meist unwiderstehliche Drang ein, das Baby herauszuschieben.“3

Austreibungsphase

„Sobald der Pressdrang einsetzt, sind die Herausforderungen der Übergangsphase überwunden. Jetzt weiß frau, dass es gleich geschafft ist. Bald kann man das Köpfchen tasten und will das Ganze oft nur noch schnell hinter sich bringen – und sollte es aus Höflichkeit zu seinem Damm doch ruhig angehen lassen.

Der Durchtritt des Köpfchens und auch das Drehen der Schultern können unangenehm sein – oder auch sehr angenehm und orgasmusähnliche Gefühle auslösen, denn die Drehung des kindlichen Körpers im Inneren des Muttermundes ist absolut unvergleichlich -, aber dann ist das Baby auch schon geboren und der damit einhergehende Glücksrausch lässt alle Anstrengung vergessen.“4

Nachgeburtsphase

„Während die Mutter ihr Baby begrüßt, das erste Mal stillt und nach der Anstrengung endlich verschnaufen kann, löst sich die Nachgeburt von der Gebärmutter, und wird weich und schmerzfrei geboren. Normalerweise geschieht das innerhalb einer Stunde nach der eigentlichen Geburt.“5

Danke an die Ärztin und 10-fache Mutter Sarah Schmid für diese Ausführungen!

Bild von mostafa meraji auf Pixabay

  1. Sarah Schmid; Alleingeburt. Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie; Originalausgabe, Juli 2014; edition riedenburg; S. 77 ↩︎
  2. ebd. S. 78f ↩︎
  3. ebd. S. 79 ↩︎
  4. ebd. S. 80 ↩︎
  5. ebd. S. 80 ↩︎

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